Österreich in Prüfung vor dem UN-Menschenrechtsrat: Katholische Jungschar fordert Schutz von Kinderrechten und Umwelt

Wien (OTS) – Am 14.07.2025 beginnt der UPR-Prozess (Universal
Periodic Review),
der alle fünf Jahre die Menschenrechtslage in den UN-Mitgliedsstaaten
überprüft. Zum Auftakt ist die Zivilgesellschaft dazu aufgerufen, zur
Menschenrechtssituation in Österreich Stellung zu nehmen. Die
Katholische Jungschar Österreichs (KJSÖ) fordert gemeinsam mit über
300 zivilgesellschaftlichen Organisationen konkrete und
zukunftsorientierte Maßnahmen zum Schutz der Menschenrechte,
insbesondere der Kinderrechte.

Zwtl.: Gravierende Folgen durch Budgetkürzungen

Die Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit, sowohl in den
USA als auch in Europa, werden weitreichende Folgen mit sich bringen.
Auch Österreich plant bis Ende 2026 eine Reduktion um 32 %, obwohl es
bereits vorher auf niedrigem Niveau lag. Die Sparmaßnahmen drohen auf
Kosten der Zukunft von Kindern zu gehen und nehmen Kinderarmut in
Kauf. Österreich und die EU sind jetzt in der Verantwortung,
dagegenzuhalten und in den globalen Zusammenhalt sowie den Schutz von
Kinderleben und -rechten zu investieren.

Zwtl.: Kinder haben ein Recht auf eine gesunde Umwelt

Fast die Hälfte der Kinder auf der Welt – etwa 1 Milliarde – lebt
in Ländern, in denen sie in hohem Maße Umweltrisiken ausgesetzt sind.
Obwohl Kinder besonders von der Klimakrise und Umweltbelastungen
betroffen sind, fehlt in der Politik der Blick auf Kinderrechte. Die
KJSÖ fordert, ökologische Kinderrechte und Generationengerechtigkeit
gesetzlich zu verankern und Kinder und Jugendliche aktiv in
Entscheidungen einzubeziehen. „Kinder haben ein Recht darauf, in
einer intakten Umwelt groß zu werden. Anstatt zu kürzen, muss
Österreich hier Kurs halten und echten politischen Willen zeigen“,
fordert Martina Erlacher, Bundesvorsitzende der KJSÖ.

Zwtl.: Kinderrechte in der Entwicklungszusammenarbeit stärken

Das Dreijahresprogramm (2025-2027) der österreichischen
Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) berücksichtigt Kinderrechte nur
punktuell, obwohl Kinder fast ein Drittel der Weltbevölkerung
ausmachen. Die KJSÖ fordert daher ein konsequentes
Kinderrechtemainstreaming in der Entwicklungszusammenarbeit. Nur so
können die Rechte von Kindern und Jugendlichen gestärkt werden.

Zwtl.: Kinderarbeitsfreie Lieferketten durch unternehmerische
Verantwortung

Weltweit arbeiten rund 138 Millionen Kinder – viele unter
gefährlichen und ausbeuterischen Bedingungen in der Landwirtschaft.
Das UN- Ziel, Kinderarbeit bis 2030 zu beenden, liegt in weiter
Ferne. Österreich und die EU als zentraler Absatzmarkt von Produkten
tragen hier Verantwortung. Für die KJSÖ ist klar: Österreich muss
sich entschieden gegen ausbeuterische Kinderarbeit stellen. Ein
wirksamer Hebel ist die Europäische Lieferkettenrichtlinie, die
aktuell zu einem zahnlosen Papiertiger verkommt.

Zwtl.: Kinderrechte umsetzen: Ratifizierung des Dritten
Fakultativprotokolls

Österreich hat das Dritte Fakultativprotokoll zur UN-
Kinderrechtskonvention bislang noch nicht ratifiziert. Damit fehlt
Kindern der Zugang zu internationalem Rechtsschutz. Die KJSÖ begrüßt,
dass die Ratifizierung ins Regierungsprogramm aufgenommen wurde. Nun
braucht es eine rasche Umsetzung.

Zwtl.: Appell an die Bundesregierung: Kinderrechte haben Vorrang

Die Bundesregierung muss Kinderrechte jetzt priorisieren. „Kinder
sind keine Randnotiz. Sie haben ein Recht auf Schutz, Förderung und
echte Teilhabe sowie eine gesunde Umwelt – hier und weltweit“, betont
Martina Erlacher abschließend.

Mehr Infos und Bericht der Zivilgesellschaft zur Menschenrechtslage
in Österreich auf der Website der Liga für Menschrechte:

Universal Periodic Review (UPR)