Wien (OTS) – Der aktuelle Entwurf des Elektrizitätswirtschaftsgesetz
(ElWG)
enthält wichtige Grundlagen für die Weiterentwicklung des
Stromsystems. „Derzeit liegen wir weit über den Strompreisen
wichtiger Konkurrenzstandorte. Strom ist aber ein wesentlicher
Baustein zur Reduktion von Emissionen. Damit steigt die Bedeutung der
sicheren Stromversorgung zu international wettbewerbsfähigen Preisen
weiter. Wir brauchen das ElWG als eine Basis, um den
Industriestandort wettbewerbsfähiger zu machen“, erinnert der WKÖ-
Bundesspartenobmann Industrie, Sigi Menz, an die notwendige
Grundausrichtung des ElWG.
Industrie begrüßt Arealnetze und Direktleitungen
Die Industrie begrüßt daher das ElWG mit seinen wichtigen neuen
Bausteinen wie Arealnetze für Betriebsgebiete und Direktleitungen zur
direkten Verbindung von Erzeugungsanlagen mit Verbrauchsanlagen. Zur
Diskussion um die kleinen Photovoltaikanlagen muss daran erinnert
werden, dass diese gemäß dem aktuellen Vorschlag ohnehin nur
Netznutzung zahlen. Von den wesentlichen Kosten für Netzverluste und
für die Regelung sollen weiterhin nur die großen Anlagen mit einer
Leistung von mehr als 5 Megawatt betroffen bleiben. „Mit Arealnetzen
und Direktleitungen können einige Standorte sinnvoll erschlossen
werden, ohne das öffentliche Netz zu belasten. Die Mehrzahl der
Standorte bleibt aber vom öffentlichen Netz abhängig, die drohenden
Netzkostensteigerungen von jährlich mehreren Prozent müssen
abgefangen werden. Alle Netzkunden müssen daher ihren Beitrag
leisten, das umfasst auch die Einspeiser, die ja auch das Netz
nutzen“, stellt Menz die Position der Industrie klar.
„Die Einspeiser müssen auch ihren Beitrag leisten und zumindest
einen Teil der Kosten des Netzes mittragen.“ Mit dieser Forderung
stehen Österreichs Industrie und der ElWG-Entwurf nicht alleine da.
Die deutsche Wirtschaftstageszeitung Handelsblatt zitiert
Deutschlands Bundeswirtschaftsministerin, Katherina Reiche, wonach
Wind- und Solaranlagen sich in Zukunft mehr an den Netzosten
beteiligen müssen.
Positiv beurteilt Menz den aktuellen PV-Fördercall. „Erfreulich
ist der Trend zum Speichern. Damit wird eine wesentliche
Weiterentwicklung hin zu einer netzschonenden Eigenversorgung
deutlich, die auch vom ElWG weiter unterstützt wird. Die Richtung des
ElWG stimmt, eine schnelle Beschlussfassung ist notwendig“, so Menz
abschließend. (PWK313/PAT)