Wien (OTS) – Über 33.000 Milizsoldaten stehen in Österreich bereit,
um im In- und
Ausland jederzeit die Einsatzfähigkeit des Bundesheeres zu
verstärken. Wer seinen Grundwehr- oder Ausbildungsdienst bereits
geleistet hat, kann neben dem Beruf freiwillig weiterhin im
Bundesheer Aufgaben übernehmen. Übungen finden meist alle zwei Jahre
für ein bis zwei Wochen statt. Im Bedrohungs- oder Katastrophenfall,
etwa bei einem bundesweiten Blackout, ist die Reaktionsmiliz
innerhalb von 72 Stunden einsatzbereit.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner: „Die Miliz ist ein
unverzichtbarer Pfeiler unserer Landesverteidigung – sie bringt
zivile Kompetenzen ins Heer und stärkt die Einsatzfähigkeit
Österreichs. Angesichts wachsender Sicherheitsbedrohungen in Europa
ist die Reaktionsmiliz wichtiger denn je für die rasche Verstärkung
unserer Verteidigung. Mein Dank gilt allen Milizsoldatinnen und
Milizsoldaten, die einen unschätzbaren Beitrag für die Stabilität
unseres Landes leisten.“
Was ist die Reaktionsmiliz?
Die Reaktionsmiliz ist eine rasch verfügbare Einsatzreserve des
Österreichischen Bundesheeres, die binnen 72 Stunden einsatzbereit
ist. Geeignet für die Reaktionsmiliz sind wehrpflichtige Miliz- und
Reservestandangehörige sowie Frauen in Miliztätigkeit mit
Hauptwohnsitz in Österreich, die die militärischen Voraussetzungen
sowie die Eignungs- und Verlässlichkeitsprüfungen erfüllen.
Stationiert sind die Einheiten in Amstetten, Spittal an der Drau und
Horn. Übungen finden nach festgelegtem Rhythmus mit maximal 30 Tagen
in zwei Jahren statt. Eine Anerkennungsprämie von 6.000 Euro pro Jahr
sowie die im Heeresgebührengesetz vorgesehenen Vergütungen machen die
Reaktionsmiliz besonders attraktiv.
Einstieg und Ausbildung:
Die Miliz bietet vielfältige Möglichkeiten – vom Chargen über den
Unteroffizier bis hin zum Offizier oder Fachexperten. Der Weg beginnt
mit der freiwilligen Meldung zu Übungen oder zum Ausbildungsdienst.
Die Ausbildung zum Milizunteroffizier erfolgt in drei Abschnitten
über rund 18 Monate, teilweise gemeinsam mit Berufssoldaten und auch
modular möglich. Milizoffiziere werden an der Theresianischen
Militärakademie ausgebildet. Spezielle Funktionen stehen auch zivilen
Experten offen – darunter Ärzte, Veterinäre und Psychologen.
Benefits und Gehalt:
Milizsoldaten bringen ihr ziviles Fachwissen ein und profitieren
gleichzeitig von militärischen Fähigkeiten wie Belastbarkeit und
schneller Reaktionsfähigkeit. Neben lohnsteuerfreien Einstiegsbezügen
von 1.413,37 Euro netto im Ausbildungsdienst gibt es finanzielle
Anreize: 506,70 Euro für die freiwillige Meldung zu Milizübungen;
253,35 Euro zusätzlich bei Miliz-Kaderausbildung und 3.830 Euro
monatlich für drei Monate sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz
direkt nach dem Grundwehrdienst. Ab dem 13. Ausbildungsmonat beträgt
der Monatsbezug für angehende Berufsunteroffiziere und -offiziere
3.027,10 Euro zuzüglich Sonderzahlungen. Kostenlose Verpflegung,
Unterkunft, ÖBB-Freifahrten und weitere Leistungen runden das Paket
ab.