Wien (OTS) – Der sechzehnte Leo-Perutz-Preis für Wiener
Kriminalliteratur wurde am
Donnerstag, den 23. Oktober 2025 im Rahmen der Kriminacht im Café
Landtmann an Petra Hartlieb verliehen. Die diesjährige Preisträgerin
wurde für ihren Kriminalroman „Freunderlwirtschaft“ (DuMont
Buchverlag) ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Literaturpreis
wurde in Vertretung für Wiens Kultur- und Wissenschaftsstadträtin
Veronica Kaup-Hasler von Heide Kunzelmann, Referatsleiterin für
Literatur und Öffentlichkeitsarbeit der Kulturabteilung der Stadt
Wien, und Benedikt Föger, Präsident des Hauptverbandes des
Österreichischen Buchhandels, überreicht. Der Leo-Perutz-Preis wird
gemeinsam von der Stadt Wien Kultur und dem Hauptverband des
Österreichischen Buchhandels gestiftet.
Auf der Shortlist für den Leo-Perutz-Preis 2025 waren insgesamt
fünf Werke zu finden: Neben Petra Hartlieb waren auch Gudrun
Lerchbaum mit „Niemand hat es kommen sehen“ (Haymon Verlag),
Annemarie Mitterhofer mit „Wiener Enzianmord“ (Gmeiner Verlag),
Ursula Poznanski mit „Teufels Tanz“ (Knaur Verlag) und Thomas Raab
mit „Der Metzger gräbt um“ (Haymon Verlag) nominiert. Die Laudatio
hielt der Autor und Vorjahressieger Heinrich Steinfest. Nach der
Preisverleihung lasen alle Nominierten in unterschiedlichen Locations
der Kriminacht in Wiener Kaffeehäusern.
Zwtl.: Die Preisträgerin
Petra Hartlieb wurde 1967 in München geboren und ist in
Oberösterreich aufgewachsen. Sie studierte Psychologie und Geschichte
und arbeitete danach als Pressereferentin und Literaturkritikerin in
Wien und Hamburg. 2004 übernahm sie eine Wiener
Traditionsbuchhandlung. Davon erzählen ihre Bestseller „Meine
wundervolle Buchhandlung“ und „Weihnachten in der wundervollen
Buchhandlung“. Bei DuMont erschienen außerdem „Wenn es Frühling wird
in Wien“, „Sommer in Wien“ und „Herbst in Wien“.
Zwtl.: Aus der Begründung der Jury
„Freunderlwirtschaft ist nun mehr als ein Politkrimi – das auch,
keine Frage –, er ist aber vor allem ein sprachlich gelungener Text,
der die Autorin als gekonnte Erzählerin auszeichnet. Man merkt ihr
eben an, dass sie in verschiedenen Genres zu schreiben versteht. Das
tut diesem Buch gut. Hartlieb erzählt und nimmt uns mit in eine
Fiktion, die die österreichische Realität ins Überdeutliche spiegelt.
Dabei bewegt sich die Geschichte auf der Oberfläche der Ereignisse,
um dann in die Abgründe vorzudringen, auf denen diese Oberfläche
fußt. Dazu gehört eine präzise Figurenzeichnung, auch der
Nebenfiguren, glaubwürdige Dialoge, ein genaues Recherchieren der
Realitäten, nicht zuletzt Humor und einprägsame Sprachbilder, wenn
etwa dank eines glücklichen Irrtums aus einem „bedenklichen
Todesfall“ ein „Todesfall zum Denken“ wird. […] Was aus alldem
entsteht, ist ein Sittengemälde, dem es wahrlich nicht an Spannung
fehlt, ohne dass aber der Spannung die Erzählkunst geopfert wird.“
Zwtl.: Die Jury
Die Jury 2025 besteht aus Sylvia Fassl-Vogler (Stadt Wien Kultur)
, Ingrid Rehusch (ORF), Heinrich Steinfest (Leo-Perutz-Preisträger
2024) und Sascha Wittmann (Buchhandlung Bücher Wittmann).
Zwtl.: Der Preis
Mit dem Leo-Perutz-Preis für Wiener Kriminalliteratur, der
jährlich vergeben wird, werden Krimis ausgezeichnet, deren Qualität
und literarischer Anspruch an den namensgebenden österreichischen
Literaten erinnern. Darüber hinaus sollen die ausgezeichneten Werke
einen möglichst innovativen Charakter haben und einen Wien-Bezug
aufweisen.
Zwtl.: Bisherige Preisträger:innen
Im Vorjahr ging der Preis an Heinrich Steinfest für seinen
Kriminalroman „Gemälde eines Mordes“ (Piper Verlag). Die weiteren
Preisträger:innen der letzten Jahre: 2023 Kurt Palm für „Der Hai im
System“ (Leykam Verlag), 2022 Uli Brée mit „Du wirst mich töten“ (
Amalthea Verlag), 2021 Anne Goldmann mit „Alle kleinen Tiere“ (
Argument Verlag), 2020 Ursula Poznanski mit „Vanitas – Grau wie
Asche“ (Droemer-Knaur), 2019 Alex Beer mit „Der dunkle Bote“ (Limes
Verlag), 2018 Fritz Lehner mit „Nitro“ (Seifert Verlag), 2017 Alex
Beer mit „Der zweite Reiter“ (Limes Verlag), 2016 Andreas Gruber mit
„Racheherbst“ (Goldmann Verlag), 2015 Theresa Prammer mit „Wiener
Totenlieder“ (Marion von Schröder Verlag) und 2014 Eva Rossmann mit
„Männerfallen“ (Folio Verlag).