Ein Aufschrei durch die Recruiting-Welt!
Der jüngste Bericht der BEST-RECRUITERS-Studie 2025/26 hat eine hitzige Debatte in der österreichischen Arbeitswelt entfacht. Vor knapp 200 HR-Verantwortlichen wurde das Bundesrechenzentrum in Wien als Österreichs bester Recruiter ausgezeichnet. Doch die Aufmerksamkeit zog ein ganz anderes Thema auf sich: Die weit verbreitete Geringschätzung von Berufserfahrung im Bewerbungsprozess.
Ein differenziertes Bild der Recruiting-Landschaft
Die Studie, die bereits zum 16. Mal durchgeführt wurde, analysiert die Recruiting-Qualität von über 500 Arbeitgebern in Österreich. Dabei zeigte sich ein differenziertes Bild: Während einige Unternehmen auf Authentizität und Einblicke in ihre Kultur setzen, bleibt das Potenzial erfahrener Bewerber oft ungenutzt. Besonders die Generation 50+ wird trotz Fachkräftemangel selten berücksichtigt.
- Authentizität: Unternehmen legen mehr Wert auf authentische Außenauftritte und nutzen verstärkt Videos und Testimonials.
- Künstliche Intelligenz: Obwohl KI in vielen Bereichen auf dem Vormarsch ist, wird sie im Recruiting-Prozess noch zögerlich eingesetzt.
Berufserfahrung: Ein unterschätztes Potenzial!
Die Studie zeigt, dass erfahrene Bewerber häufig übersehen werden. Dies wirft Fragen auf, besonders in einem Land, das mit einem akuten Fachkräftemangel kämpft. Experten wie Dr. Johannes Kopf vom AMS betonen die Wichtigkeit von Transparenz und verantwortungsvollem Einsatz von KI im Bewerbungsprozess.
„Erfahrene Bewerber sind ein Schatz, den wir nicht länger ignorieren dürfen. Es ist an der Zeit, dass Unternehmen den Wert von Erfahrung erkennen und nutzen“, so ein fiktiver Experte für Arbeitsmarktanalysen.
Ein Blick auf die Top-10-Recruiter
Der Bericht listet die Top-10-Recruiter in Österreich auf, angeführt vom Bundesrechenzentrum, gefolgt von der HOFER KG und der BIG Bundesimmobiliengesellschaft. Diese Unternehmen zeichnen sich durch transparente und faire Bewerbungsprozesse aus, wie Myriam Mokhareghi vom Bundesrechenzentrum betont.
Die Rolle der Gehaltstransparenz
Österreich wird als Vorreiter bei der EU-Gehaltstransparenzrichtlinie gesehen, doch Berichte zum Gender Pay Gap fehlen noch. Diese Transparenz ist entscheidend, um Fairness und Akzeptanz zu fördern.
Was bedeutet das für den Durchschnittsbürger?
Für den Durchschnittsbürger bedeutet dies, dass die Chancen auf eine faire Bewertung ihrer Berufserfahrung steigen könnten, wenn Unternehmen diese Kritik ernst nehmen. Die Einführung von KI könnte den Bewerbungsprozess effizienter gestalten, jedoch bleibt der persönliche Kontakt entscheidend.
Ein historischer Rückblick
Seit der Einführung der BEST-RECRUITERS-Studie im Jahr 2010 hat sich viel verändert. Damals lag der Fokus hauptsächlich auf der Schnelligkeit der Reaktionszeit auf Bewerbungen. Heute spielt die Qualität der Karriereauftritte und die Authentizität der Unternehmen eine größere Rolle.
Ein Vergleich mit anderen Bundesländern
Während Wien mit dem Bundesrechenzentrum glänzt, zeigen sich in anderen Bundesländern unterschiedliche Bilder. In Tirol und Vorarlberg beispielsweise wird mehr Wert auf regionale Bindung und lokale Talente gelegt. Diese Unterschiede spiegeln sich auch in den Recruiting-Strategien wider.
Die Zukunft des Recruitings in Österreich
Die Zukunft wird zeigen, ob die Unternehmen die Kritik annehmen und ihre Prozesse anpassen. Die Nachfrage nach erfahrenen Fachkräften wird weiter steigen, und die Unternehmen müssen ihre Strategien entsprechend anpassen, um im Wettbewerb um Talente nicht zurückzufallen.
- Transparenz: Eine stärkere Offenlegung von Gehaltsstrukturen könnte helfen, das Vertrauen der Bewerber zu gewinnen.
- Technologie: Der Einsatz von KI könnte die Effizienz steigern, jedoch muss der Mensch im Mittelpunkt bleiben.
Die Ergebnisse der Studie wurden am 12. November im Lorely-Saal in Wien präsentiert, und die Diskussionen darüber halten an. Weitere Informationen und individuelle Auswertungen sind auf der Website der Studie verfügbar.
Fazit
Die BEST-RECRUITERS-Studie 2025/26 hat nicht nur Sieger gekürt, sondern auch eine wichtige Debatte angestoßen. Österreichs Arbeitgeber stehen vor der Herausforderung, die Potenziale erfahrener Bewerber besser zu nutzen und den Einsatz von KI transparent zu gestalten. Nur so können sie langfristig im internationalen Wettbewerb bestehen.