Wien triumphiert am Weltbodentag!
Am 5. Dezember, dem Weltbodentag, kann Wien stolz verkünden: Kein anderes Bundesland in Österreich geht so sparsam mit der wertvollen Ressource Boden um wie die Hauptstadt. Diese bahnbrechende Nachricht wurde von der Stadt Wien – Kommunikation und Medien (KOM) veröffentlicht und sorgt für Aufsehen.
Der Bodenverbrauch im Detail
Ein Blick auf die aktuellen Zahlen der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) für den Zeitraum 2022-2025 zeigt, dass Wien trotz eines Bevölkerungswachstums von 5% seinen Bodenverbrauch nur um 0,3% gesteigert hat. Im Vergleich dazu liegt das Bevölkerungswachstum in ganz Österreich bei 2,4%, während die Flächeninanspruchnahme um 1,3% zunahm.
Ein Vergleich der Bundesländer
Der Bodenverbrauch Wiens beträgt lediglich 0,08 Hektar pro Tag, was weniger als die Hälfte des Wertes von Vorarlberg (0,2 ha/Tag) ist. Niederösterreich hingegen beansprucht fast 24-mal mehr Fläche mit 1,9 Hektar pro Tag. Diese beeindruckenden Zahlen unterstreichen Wiens führende Rolle im nachhaltigen Umgang mit Boden.
Wien als Vorbild für smarte Stadtplanung
Die Planungsstadträtin Ulli Sima erklärt stolz: „Unser Bekenntnis zu kompakten, urbanen Stadtvierteln mit Nutzungsmischung und einem hohen Grünanteil zahlt sich aus. Wien ist das Bundesland mit dem geringsten Pro-Kopf-Bodenverbrauch.“
Statt unberührte Grünflächen zu bebauen, setzt Wien auf die Nutzung bereits versiegelter Flächen, sogenannter brown fields. Ein Paradebeispiel ist das Nordwestbahnhofgelände im 20. Bezirk, das größte innerstädtische Stadtentwicklungsgebiet, wo über 16.000 Menschen wohnen werden.
Der Wien Plan 2035 – Ein Blick in die Zukunft
Um diese positive Entwicklung fortzusetzen, hat Wien den Stadtentwicklungsplan 2035 ins Leben gerufen. Dieser Plan sieht vor, den Flächenbedarf durch die Nutzung von Entwicklungspotenzialen in der Bestandsstadt zu decken. Der sparsame Umgang mit Boden bleibt oberstes Ziel, um den Klimaschutz zu fördern.
Die Auswirkungen auf die Bürger
Für die Bürger bedeutet dies: Mehr urbaner und leistbarer Wohnraum innerhalb der Stadt, um eine Abwanderung in den Speckgürtel zu verhindern. Dies sichert nicht nur kurze Wege, sondern auch eine umweltfreundliche Energieversorgung und eine hohe Lebensqualität.
Best Practices: Sonnwendviertel und Seestadt Aspern
- Sonnwendviertel: Auf dem ehemaligen Frachtenbahnhof des Südbahnhofs entstanden 5.500 Wohnungen, ein Bildungscampus und 20.000 Arbeitsplätze.
- Seestadt Aspern: Eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas, das Platz für 25.000 Menschen und 20.000 Arbeitsplätze bietet.
Der Naschmarktparkplatz wird zum Naschpark
Unter dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ hat Wien in den letzten Jahren über 350 Entsiegelungsprojekte umgesetzt. Ein herausragendes Beispiel ist der ehemalige Naschmarktparkplatz, der zu einem grünen Park mit 80 Bäumen umgestaltet wurde.
Expertenmeinungen: Nachhaltigkeit als Schlüssel
Dr. Herbert Gruber, ein renommierter Stadtplaner, lobt Wiens Ansatz: „Die smarte Nutzung von Brachen und die konsequente Begrünung machen Wien zu einem Vorbild in der Stadtentwicklung.“
Die Stadt Wien zeigt eindrucksvoll, wie eine wachsende Metropole nachhaltige Stadtplanung umsetzen kann, ohne den wertvollen Boden zu verschwenden. Ein Modell, das Schule machen sollte!