15 Jahre Schmerz-Team im St. Anna Kinderspital

Wien (OTS) – Die „Arbeitsgruppe Schmerz“ im St. Anna Kinderspital
feiert heuer ihr
15-jähriges Bestehen. Seit 2010 arbeitet ein multiprofessionelles
Team an der Vision einer medizinischen Behandlung, die mit weniger
Schmerz und Angst für die jungen Patient*innen verbunden ist.

Was als Initiative von wenigen Pflegepersonen begann, wuchs in 15
Jahren zu einer multiprofessionellen Plattform des Austauschs und zum
Impulsgeber für Qualität und Innovation heran. Heute treffen sich
Expert*innen des Hauses aus fünf Berufsgruppen regelmäßig, um das
Schmerzmanagement im St. Anna Kinderspital kontinuierlich
weiterzuentwickeln.

Zwtl.: Ein Meilenstein: Einheitliche Schmerzeinschätzung und –
Prävention

Gemeinsam erarbeitete das Team bereits zahlreiche Inhalte und
vereinheitlichte Prozesse, um Schmerzen junger Patient*innen zu
verstehen, zu lindern und zu verhindern. Die Maßnahmen richten sich
sowohl an medizinisches Fachpersonal als auch an die jungen Patient*
innen und Bezugspersonen.

Das kontinuierliche Engagement führte zu nachhaltigen
Veränderungen in der Haltung der Betreuenden im St. Anna
Kinderspital. „‚Weh tut’s mir, wenn ich es sage‘, ist ein wichtiger
Leitsatz in der Behandlung, den wir in intensiver Teamarbeit in den
letzten Jahren verankert haben“, erklärt Arabella Baraka, Leiterin
des Schmerz-Teams. „Kinder und Jugendliche sind keine jungen
Erwachsenen. Schmerzempfinden, Verbalisierung und
Bewältigungsstrategien sind sehr spezifisch. Diese Besonderheiten im
Schmerzmanagement gilt es zu erkennen, professionell einzuschätzen
und entsprechend zu behandeln“, betont die Pflegeexpertin.

Zwtl.: Die Bedeutung „nicht medikamentöser Schmerzmaßnahmen“

Neben standardisierten Abläufen in der Behandlung von Schmerzen,
wie der Anwendung von lokalanästhesierenden „Zauberpflastern“,
gewinnen sogenannte „nicht medikamentöse Schmerzmaßnahmen“ zunehmend
an Bedeutung. „Unter dem Motto ‚Dein Kopf kann zaubern‘ erhalten
Patient*innen verschiedene Möglichkeiten zur Ablenkung sowie
Tapferkeitsurkunden nach überstandener Behandlung“, erklärt Baraka .
Auch Bezugspersonen werden aktiv in die Versorgung eingebunden, etwa
durch Komfort-Lagerungen.

Wichtig sei auch die Sprache. „Worte wirken wie Medizin. Je nach
Wortwahl können Schmerzen und Ängste verstärkt oder gelindert
werden“, fügt Baraka hinzu. Statt „Achtung, Stich“ heiße es im St.
Anna Kinderspital etwa: „Wir beginnen jetzt“.

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe Schmerz fungieren als
Multiplikator*innen nach innen und außen. Eine Vielzahl von
Qualitätsstandards und laufend hausinterne Fortbildungen setzen an,
wo zunehmend generalisierte Curricula in der Ausbildung des
höherqualifizierten Gesundheitspersonals zu kurz greifen.

Das Engagement des Schmerzteams freut auch die Kollegiale Führung
des St. Anna Kinderspitals. „‚Gegen Schmerz mit Herz‘ lautet unser
Motto. Der leidenschaftliche Einsatz unseres Schmerz-Teams zum Wohl
junger Patient*innen hat unser Haus nachhaltig verändert. Schlüssel
zum Erfolg sind Multiprofessionalität und Teamarbeit. Auf dieses
Rezept bauen wir auch in den nächsten Jahren auf“, streicht
Pflegedirektorin Susanne Wieczorek hervor.

Die gemeinsame Vision: Ein schmerz- und angstfreies Kinderspital.

Pressefotos zum Download finden Sie hier .

“Sieben Fragen an das Schmerz-Team” – Video zur Ansicht finden
Sie hier .