Neuer Zeitplan für Kontextualisierung des Lueger-Denkmals in Wien

Wien (OTS) – Auf Hochtouren laufen die Planungen und
Vorbereitungsarbeiten für die
Umsetzung des Projekts „Schieflage (Karl Lueger 3,5°)“ von Klemens
Wihlidal, dem Wettbewerbssieger für die permanente Kontextualisierung
des Lueger-Denkmals 2023. Der komplexe und herausfordernde Prozess
von Planung und Realisierung erfordert größte Umsicht, denn die
Neigung des Denkmals um 3,5 Grad stellt hohe Anforderungen an Statik
und Stabilität. Wie berichtet war bereits der Prozess der
Voruntersuchungen umfangreicher als ursprünglich gedacht.

Im Winter 2024 hatte der Prozess der Ausschreibung für die
Generalplanung nach dem Bundesvergabegesetz 2018 (BVergG 2018) mit
Unterstützung der Schramm Öhler Rechtsanwälte GmbH begonnen. In einem
zweistufigen Verhandlungsverfahren ist Architekt Neumayer ZT GmbH,
ein Wiener Büro mit Erfahrung im Umgang mit historischer Bausubstanz
und in der Sanierung von Denkmälern, als bestgeeignetstes
Architekturbüro aus dem Vergabeverfahren hervorgegangen. Diese
Verfahrensart wurde ausgewählt, da der Auftrag aufgrund konkreter
Umstände, die mit seiner Art und Komplexität sowie den damit
einhergehenden Risiken zusammenhängen, nicht ohne vorherige
Verhandlung vergeben werden konnte. Helmut Neumayer und sein Team
treiben zusammen mit der Schramm Öhler Rechtsanwälte GmbH nun mit
größter Sorgfalt die Vorbereitungen für die öffentlichen
Ausschreibungen nach den Regularien des BVergG 2018, durch welche das
am besten geeignetste Bauunternehmen und die am besten geeignetsten
Restaurator*innen eruiert werden sollen, voran.

Aufgrund der Komplexität der ausgeschriebenen Planungsleistungen
und der noch auszuschreibenden Bau-, Transport- und
Restaurierungsarbeiten und dem erforderlichen fachlichen und
organisatorischen Zusammenwirken vieler verschiedener Experten aus
den unterschiedlichsten Fachgebieten, nahm und nimmt die Vorbereitung
der Unterlagen für die bereits erfolgte Planerausschreibung und die
folgende Bau- und Restaurierungsausschreibung im Vergleich zu einem
Standardvergabeverfahren entsprechend mehr Zeit in Anspruch.

Um die Bauphase dennoch so kompakt wie möglich und die
Einschränkungen am Platz, dessen Freiraumqualität von vielen Wiener*
innen und Wien-Besucher*innen geschätzt wird, kurz zu gestalten,
startet die Baustelle 2026 und kann in Abhängigkeit von den noch
ausständigen Ausschreibungen, voraussichtlich im Sommer abgeschlossen
werden.

Im Zuge der Vorbereitungsarbeiten wurde in Abstimmung mit dem
Bundesdenkmalamt das zukünftige Erscheinungsbild der Oberflächen des
Monuments festgelegt. Die Reinigung der Bronze-Figur wird unter
Beibehaltung der darunter liegenden typischen, grünen Patina
erfolgen. Die abgeschlagenen Teile an den Skulpturen und Reliefs des
Podests werden wiederhergestellt, ebenso werden die im Zuge der
Proteste aufgebrachten Farb- und Bitumenschichten am Denkmal
entfernt.

Zwtl.: Generalplaner Architekt Neumayer ZT GmbH

Architekt Neumayer, gegründet 1991, ist ein erfahrenes Wiener
Büro mit besonderer Expertise im Bereich historische Bausubstanz und
Denkmäler.

Referenzprojekte für ihre Erfahrung in Restaurierung und
Erweiterung denkmalgeschützter Bauten sind etwa die Kartause
Mauerbach, das Wiener Franziskanerkloster, Hofburg, Kunsthistorisches
und Naturhistorisches Museum. Beispiele für ihre Tätigkeiten im
Bereich der Erinnerungskultur und Denkmalpflege sind die Gedenkstätte
Mauthausen, die jüdischen Friedhöfe in Linz und Kobersdorf sowie die
Denkmäler zu Tegetthoff und Maria Theresia in Wien. architekt-
neumayer.at

Weiterführende Informationen zur Vorgeschichte, zum Lueger-
Denkmal und seinem Kontext:
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20240724_OTS0038/die-
umsetzung-der-permanenten-kontextualisierung-des-lueger-denkmals-in-
wien-ist-im-gange