Österreichischer Generikaverband: Informationsbedarf zu Generika bleibt hoch

Wien (OTS) – Im Sommer 2025 informierte der Österreichische
Generikaverband mit
der Kampagne „Keine Medikamente? Das ist krank“ über die Bedeutung
von Generika für eine stabile und leistbare Arzneimittelversorgung.
Ergänzend beauftragte der Verband Triple M Matzka Markt- und
Meinungsforschung mit einer qualitativen Erhebung. Befragt wurden
Ärztinnen und Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker sowie Patientinnen
und Patienten. Beide Maßnahmen bestätigen einen anhaltend hohen
Informationsbedarf zu Generika. Obwohl Generika aus dem
Versorgungsalltag nicht mehr wegzudenken sind, gibt es weiterhin
Unsicherheiten, Versorgungsprobleme und Wissenslücken.

Zwtl.: Breite Nachfrage nach faktenbasierter Information

Die Kampagne wurde über LinkedIn, META und das Google-Netzwerk
ausgespielt und stieß auf breites Interesse – ein deutliches Signal
für hohen Bedarf an Aufklärung zu Generika. Um die Erfahrungen aus
der Kampagne zu ergänzen, hat der Österreichische Generikaverband das
Meinungsforschungsinstitut Triple M mit einer qualitativen Erhebung
beauftragt. Befragt wurden 24 Personen im Frühjahr 2025. Ziel war ein
differenziertes Bild zu Wissen, Haltung und Hürden bei der Anwendung.

Die qualitativen Rückmeldungen zeigen: Generika sind
unverzichtbar – doch es bestehen Unsicherheiten, Versorgungsprobleme
und Aufklärungsbedarf. „Die Ergebnisse spiegeln wider, was wir in
unserer täglichen Arbeit erleben: Es braucht n och immer viel
Aufklärung. Generika sind sichere, lebenswichtige Arzneimittel – aber
das ist nicht allen bewusst. Wir werden weiter die Öffentlichkeit
informieren und gesundheitspolitische Debatten mitgestalten, damit
eine optimale Patientenversorgung mit hochwertigen, preiswerten
Arzneimitteln gesichert bleibt“ , bekräftigt Dr. Wolfgang Andiel,
Präsident des Österreichischen Generikaverbands.

Zwtl.: Generika für Patienten erklärungsbedürftig

Die befragten Ärztinnen und Ärzte sehen Generika als
selbstverständlichen Bestandteil der medizinischen Versorgung. Auch
Apothekerinnen und Apotheker sehen Generika ohne Vorbehalte als
wesentlichen Teil ihres Berufsalltags. Doch sie berichten von hohem
Aufklärungsbedarf der Patientinnen und Patienten, etwa bei
Umstellungen oder veränderten Darreichungsformen. Patientinnen und
Patienten zeigen eine grundsätzlich kritische bis unsichere Haltung,
zwei Drittel äußern Zweifel an der Gleichwertigkeit und daher der
Wirksamkeit von Generika. Sie schätzen ihren eigenen
Informationsstand großteils als mangelhaft ein.

Aus ärztlicher Sicht steht die Wahl der passenden Behandlung im
Vordergrund. Informationen zu konkreten Arzneimitteln spielen dabei
oft eine untergeordnete Rolle. Apothekerinnen und Apotheker
übernehmen in der Praxis die Aufklärung bei der Abgabe. Patientinnen
und Patienten erwarten vorrangig von Ärztinnen und Ärzten Auskunft,
nennen aber auch das Internet als Informationsquelle. Die Apotheke
wird von der befragten Gruppe spontan nicht genannt.

Zwtl.: Lieferengpässe und Preisdruck im Alltag angekommen

Alle Gruppen berichten von anhaltenden Lieferengpässen bei
Generika und Originalpräparaten. Als Gründe werden etwa
Preiswettbewerb, globale Lieferkettenprobleme, Rohstoffmangel und
fehlende Lagerhaltung vermutet. „Die Sorge um die
Versorgungssicherheit mit Medikamenten ist in der Mitte der
Gesellschaft angekommen. Es braucht planbare, wirtschaftlich
tragfähige Rahmenbedingungen für Generika. Ohne sie wird es
langfristig nicht gelingen, Patientinnen und Patienten zuverlässig
mit hochwertigen, leistbaren Arzneimitteln zu versorgen“ , so Andiel.

Apothekerinnen und Apotheker leisten tägliches
Medikamentenmanagement, bei rund 20 Prozent der Abgaben muss ein
Ersatzprodukt gewählt werden. Der Preisdruck führt dazu, dass
Generika regelmäßig vom Markt verschwinden. Doch Generika leisten für
sie einen maßgeblichen Beitrag zur flexiblen Versorgungssicherheit
und Kosteneffizienz des österreichischen Gesundheitssystems. Das
Thema der mangelnden Versorgungssicherheit ist seit der
Coronapandemie auch bei den Patientinnen und Patienten angekommen.

Aufklärung bleibt zentral. Gleichzeitig braucht es ein planbares,
wettbewerbsförderndes Marktumfeld und ein klares politisches
Bekenntnis zum Wert von Generika – denn unter steigendem Preisdruck
droht die Verfügbarkeit essenzieller Medikamente weiter zu sinken.
Die wichtigsten Erkenntnisse der qualitativen Befragung sind im
Generikabarometer des Österreichischen Generikaverbands
zusammengefasst: www.generikaverband.at/inhalts-hub/osterreichischer-
generikaverband-informationsbedarf-zu-generika-bleibt-hoch