Steirischer Flugsimulator-Hersteller Axis: Großauftrag in den USA und Eintritt in VR-Markt

Lebring (OTS) – Hier zu den Fotos (honorarfrei bei Nennung des
Credits: Axis).

Zweieinhalb Mannjahre Entwicklungszeit stecken in der Lösung, mit
der das steirische Unternehmen Axis in wenigen Monaten auf dem
internationalen Markt aufsetzt. Der auf Flugsimulatoren
spezialisierte Betrieb setzt künftig auch auf eine eigene Virtual-
Reality-Anwendung: Piloten sollen dadurch bereits vor dem Einstieg
ins Cockpit erste Abläufe realitätsnah trainieren können. „Wir haben
in den vergangenen Monaten intensiv an einer eigenen Lösung
gearbeitet, um unser Portfolio noch weiter auszubauen“, erklärt Axis-
Geschäftsleiter Christian Theuermann. Natürlich könne man den
klassischen Simulator nicht ersetzen, betont Theuermann, allerdings
sieht man bei Axis in der VR-Anwendung eine „sinnvolle Ergänzung –
vor allem in der frühen Phase des Trainings. Dort, wo Abläufe geübt
werden, wo es um Standardprozeduren geht – wie erste Cockpit- und
System-Checks sowie Triebwerksstarts. Genau diese Inhalte lassen sich
mit Virtual Reality sehr gut abbilden“, sagt der Verantwortliche. Der
Flugsimulator werde in der virtuellen Umgebung eins zu eins
nachgebildet – inklusive Bedienlogik und Anzeigeelementen. „Die
Anwendung wird auf verschiedenen Plattformen – von Tablets bis zu
High-End-VR-Brillen – abrufbar sein“, betont Axis-Produktmanager
Marcell Surányi.

Zwtl.: Hohes Marktinteresse

Schon Ende des letzten Jahres wurde ein Vorserien-Produkt der VR-
Applikation auf einer Branchenmesse in Portugal präsentiert – mit
positivem Feedback des Marktes, wie Michaela Froelich,
Vertriebsdirektorin von Axis, erzählt: „Uns wurde von vielen Seiten
bestätigt, dass wir mit dem Konzept eines flexiblen, realitätsnahen
Trainingstools in eine Lücke stoßen. Für uns war das ein klares
Signal, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Virtual Reality ist ein
klar erkennbarer Trend in der Pilotenausbildung – und wir wollen hier
frühzeitig mit an Bord sein.“

Zwtl.: Nächster Großauftrag

in den USA Künftig soll die VR-Applikation als digitale
Trainingsergänzung ausgeliefert werden – und damit zu einem
ertragreichen Axis-Nebengeschäft der boomenden Simulatoren
avancieren: „Die Auftrags-Pipeline ist weiterhin gut gefüllt, bereits
Ende des Jahres können wir den nächsten Flugsimulator verschiffen“,
erklärt Theuermann. Es ist insgesamt bereits der vierte Simulator,
den Axis in die USA liefert. Schon im Frühjahr dieses Jahres hat das
Unternehmen aus Lebring ein System an einen amerikanischen Kunden
übergeben. Während die damalige Anwendung eine Challenger 350 von
Bombardier abbildete, bleibt der Flugzeugtyp der aktuellen
Auslieferung vertraulich – auf Wunsch des Kunden. Das Auftragsvolumen
beläuft sich auf einen hohen einstelligen Millionenbetrag. Das
Erfolgsrezept, mit dem das steirische Unternehmen aktuell
insbesondere in Nordamerika überzeugt, bleibt mit den von Axis
durchgeführten Flugtestkampagnen unverändert: „Wir sind mit Hilfe von
eigenen Flugtests in der Lage, Flugdaten exakt zu ermitteln – sogar
für Flugzeuge, für die bisher keine Messwerte verfügbar waren. Diese
Ergebnisse bilden die Grundlage, um die Charakteristik und das
Flugverhalten der Simulatoren präzise nachzubilden. So können Piloten
weltweit sämtliche Szenarien unter realistischen Bedingungen sicher
trainieren – vom Strömungsabriss bis zum Landeanflug“, erklärt
Froelich. Die hauseigene VR-Applikation wird dieses Mal noch nicht
mitgeliefert, aber spätestens „bei einem sich aktuell abzeichnenden
Auftrag Anfang 2026“, so die Vertriebschefin, sei sie „Teil der
Gesamtbestellung“.