Wien (OTS) – Der Dachverband Energie-Klima richtet einen klaren
Appell an die
Politik: Ohne langfristige Planungssicherheit und klare
regulatorische Rahmenbedingungen drohen zentrale Klimaziele im
Wärmesektor verfehlt zu werden – mit negativen Folgen für
Unternehmen, Haushalte und die Versorgungssicherheit. Dies
unterstreichen die Ergebnisse des aktuell vorliegenden Endberichtes
„Wärmewende 2040 – Bausteine einer klimaneutralen Wärmeversorgung“
und das begleitende Positionspapier.
Der Wärmesektor macht 53,2 % des österreichischen
Endenergieverbrauchs aus – das sind rund 170 Terawattstunden pro Jahr
und damit mehr als der gesamte Stromverbrauch des Landes. Dennoch
bleibt er in der energiepolitischen Diskussion oft im Hintergrund.
„Unsere Unternehmen sind bereit zu investieren – aber sie brauchen
klare Ziele und einen verlässlichen Förderrahmen. Kurzfristige,
unberechenbare Änderungen sorgen für Verunsicherung und bremsen den
positiven Trend“, betont Michael Osobsky, Geschäftsführer des
Dachverbands Energie-Klima.
Die Studie zeigt:
– Klare politische Zielsetzungen und ein durchgängiger, langfristiger
Zielpfad sind essenziell für Investitionsentscheidungen.
Planungssicherheit bedeutet konkret: Förderprogramme müssen
mindestens fünf Jahre stabil und verlässlich gestaltet sein – anstatt
jährlich verändert oder neu verhandelt zu werden.
– Thermisch-energetische Sanierungen sind nicht nur
Klimaschutzmaßnahmen, sondern auch reale Entlastung für Haushalte und
Unternehmen . Weniger Energieverbrauch bedeutet langfristig
niedrigere Wohnkosten und damit leistbares Wohnen für alle.
– Die Umstellung auf erneuerbare Wärme verringert die
Importabhängigkeit – insbesondere von Gas – und stärkt damit die
wirtschaftliche Resilienz Österreichs.
Besonders eindrucksvoll ist das CO₂-Einsparpotenzial : Durch den
vollständigen Umstieg auf erneuerbare Wärme könnten bis 2040 jährlich
14 Millionen Tonnen CO₂ vermieden werden – das entspricht rund einem
Drittel der heutigen österreichischen Gesamtemissionen.
Zugleich weist der Dachverband auf den erheblichen Rückstand bei
der nationalen Umsetzung der EU-Richtlinien (RED III, EED III, EPBD)
hin. Hier ist rasch politisches Handeln erforderlich, um potenzielle
Zielverfehlungen und Wettbewerbsnachteile zu vermeiden.
„Die Wärmewende ist keine technische Frage – sie ist eine Frage
politischer Verlässlichkeit. Wer heute Planungssicherheit schafft,
stärkt morgen die Versorgungssicherheit in unserem Land“, so Gerhard
Oswald, Obmann des Dachverbands Energie-Klima.
Der Dachverband Energie-Klima steht allen politischen
Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern jederzeit für eine
vertiefende fachliche Diskussion zur Verfügung.
Über den Dachverband Energie-Klima
Der Dachverband Energie-Klima (DVEK) ist eine Arbeitsgemeinschaft
in der Wirtschaftskammer Österreich mit dem Fokus auf erneuerbare
Energien, Klimaschutz und Energieeffizienz. Er koordiniert und
vertritt die gemeinsamen Interessen der mit der Technik und Nutzung
der Umweltenergie befassten Industrie und des einschlägigen Gewerbes
und Handel, um innerhalb Österreichs wie auch internationale
Marktchancen offensiv zu nutzen und zu verbessern.
Ordentliche Mitglieder sind: Photovoltaic Austria, Austria Solar,
Wärmepumpe Austria, ProPellets und IG Holzkraft.
Trägerorganisationen sind: Fachverband Metalltechnische Industrie (
FMTI), Fachverband Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI),
Wirtschaftskammer Österreich, Abteilung für Umwelt- und
Energiepolitik, Bundesgremium des Maschinen- und Technologiehandels,
Bundesinnung der Elektro-, Gebäude-, Alarm- und
Kommunikationstechniker, Bundesinnung der Sanitär- Heizungs- und
Lüftungstechniker, Fachverband Ingenieurbüros.
Die Studie und das Positionspapier sind online zu finden unter: