Die große Transformation: Was bedeutet das für uns?
Wien, 15. Juli 2025 – Die Notwendigkeit des sozial-ökologischen Umbaus unserer Wirtschaft ist keine Frage mehr, sondern eine drängende Realität. Doch was bedeutet das konkret für die Arbeitswelt? Die Arbeiterkammer Wien (AK) hat eine bahnbrechende Studie mit dem Titel ‚Berufswanderkarten‘ in Auftrag gegeben, um Licht ins Dunkel zu bringen. Diese Studie zeigt anhand konkreter Beispiele, welche Berufe in Zukunft weniger gefragt sein werden und welche Qualifizierungswege es gibt, um Betroffene für den Arbeitsmarkt der Zukunft zu rüsten.
Wintertourismus: Ein Auslaufmodell?
Ein zentrales Thema der Studie ist der Wintertourismus, ein Sektor, der durch den Klimawandel stark bedroht ist. Experten warnen, dass mit steigenden Temperaturen und schwindendem Schnee die klassischen Wintertourismusgebiete in Österreich vor großen Herausforderungen stehen. ‚Wenn wir nichts unternehmen, könnten viele Arbeitsplätze in diesem Bereich verloren gehen‘, warnt Veronika Heimerl, Referentin der Abteilung Sozialpolitik bei der AK Wien.
Politische Rahmenbedingungen: Wer handelt jetzt?
Im Online-Pressegespräch der AK, das am 16. Juli stattfinden wird, stehen zwei wesentliche Fragestellungen im Mittelpunkt: Welche politischen Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, damit Arbeitnehmer und Betriebe von der Transformation profitieren, und wie könnte das finanziert werden? Diese Fragen sind entscheidend, um den sozialen Frieden zu bewahren und die wirtschaftliche Stabilität zu sichern.
Die Rolle der Politik
Silvia Hofbauer, Leiterin der Abteilung Arbeitsmarkt und Integration der AK Wien, betont: ‚Es ist unerlässlich, dass politische Maßnahmen ergriffen werden, um den Übergang in eine nachhaltigere Wirtschaft zu unterstützen. Ohne klare Richtlinien und finanzielle Anreize könnten viele Unternehmen und Arbeitnehmer ins Straucheln geraten.‘
Was ist eine Berufswanderkarte?
Der Begriff ‚Berufswanderkarte‘ mag auf den ersten Blick kryptisch erscheinen, ist jedoch ein wichtiges Werkzeug zur Visualisierung von Karrierepfaden und Qualifizierungswegen in einer sich wandelnden Arbeitswelt. Diese Karten helfen, Chancen und Risiken zu identifizieren und bieten Orientierungshilfen für Arbeitnehmer, die sich in neuen Branchen etablieren möchten.
Ein Blick in die Vergangenheit
Historisch gesehen hat sich der Arbeitsmarkt immer wieder gewandelt. Ein Blick zurück zeigt, dass Industrialisierung, Digitalisierung und Globalisierung immer wieder neue Berufsbilder geschaffen und alte verdrängt haben. Die heutige Transformation könnte jedoch die bisher größte Herausforderung darstellen, da sie nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ökologische Aspekte berücksichtigt.
- Industrielle Revolution: Einführung von Maschinen, die viele manuelle Jobs überflüssig machten.
- Digitale Revolution: Aufstieg der IT-Branche und Verdrängung traditioneller Büroberufe.
- Globale Vernetzung: Outsourcing und die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland.
Die Auswirkungen auf den normalen Bürger
Für den durchschnittlichen Arbeitnehmer bedeutet diese Transformation Unsicherheit, aber auch neue Chancen. ‚Viele Menschen haben Angst vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes, aber mit den richtigen Qualifizierungsmaßnahmen können sie neue Perspektiven gewinnen‘, erklärt Sybille Pirklbauer, Leiterin der Abteilung Sozialpolitik der AK Wien.
Was können Arbeitnehmer tun?
Es ist entscheidend, dass Arbeitnehmer proaktiv handeln. Weiterbildung und Umschulung sind Schlüssel, um in der neuen Arbeitswelt Fuß zu fassen. Die AK Wien bietet zahlreiche Programme und Unterstützungsmöglichkeiten an, um diesen Übergang zu erleichtern.
Vergleich mit anderen Bundesländern
Der Wandel betrifft nicht nur Wien, sondern ganz Österreich. In Vorarlberg beispielsweise, einem weiteren vom Wintertourismus abhängigen Bundesland, sind ähnliche Probleme zu beobachten. Doch während Wien auf innovative Lösungen und Umschulungsprogramme setzt, experimentiert Vorarlberg mit nachhaltigem Tourismus und alternativen Energiequellen.
Der Weg in die Zukunft
Die Zukunft des Arbeitsmarktes hängt von vielen Faktoren ab, darunter technologische Innovation, politische Entscheidungen und gesellschaftliche Veränderungen. Experten sind sich einig, dass Zusammenarbeit auf allen Ebenen notwendig ist, um die Herausforderungen zu meistern und Chancen zu nutzen.
Die AK Wien setzt sich dafür ein, dass niemand zurückgelassen wird. ‚Es ist eine gemeinsame Anstrengung erforderlich, um eine gerechte und nachhaltige Zukunft zu schaffen‘, so Pirklbauer.
Fazit
Die ‚Berufswanderkarten‘ der AK Wien sind ein wichtiger Schritt, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Durch die Identifizierung von gefährdeten Berufen und die Schaffung von Qualifizierungswegen können Arbeitnehmer und Betriebe gestärkt aus der Transformation hervorgehen. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob Österreich bereit ist, diese Herausforderung anzunehmen und in eine nachhaltigere Zukunft zu investieren.