Effizienter, kompakter und nachhaltig: Aktuelle Trends in der Intralogistik

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Pandemie, Fachkräftemangel und große Fortschritte im Bereich der Automatisierung setzen die Industrie in den letzten Jahren immer wieder unter Zugzwang. Die Organisation der innerbetrieblichen Produkt- und Materialflüsse ist ein wichtiger Teilbereich, der sich durch technologische und gesellschaftliche Faktoren in stetigem Wandel befindet. Bei genauerer Betrachtung lassen sich jedoch eindeutige Trends ausmachen, die entscheidend für das zukunftsfähige Gesamtkonzept des Unternehmens sein können.

Pandemie und Fachkräftemangel sorgen für ein Umdenken

In den Lockdown-Phasen während der Corona-Pandemie litt besonders der ohnehin angeschlagene Einzelhandel, während die E-Commerce-Branche ihre Vorzüge voll und ganz ausspielen konnte. Als Folge müssen heute mehr Güter von A nach B transportiert werden als je zuvor. Dieser Umstand verändert auch die Anforderungen an die Intralogistik. Das Schlagwort der Stunde lautet deshalb: Effizienz – und zwar in allen Bereichen. So wird beispielsweise bei der Anschaffung von Schneckengetriebemotoren oder anderen Antriebssystemen der Förderlogistik noch mehr auf die Wirtschaftlichkeit geachtet. Dieser Trend geht selbstverständlich Hand in Hand mit einem neuen Bewusstsein für Nachhaltigkeit, welches dazu beiträgt, Ressourcen und damit letztendlich auch Kosten einzusparen.

Ein weiterer Faktor ist der Mangel an geeignetem Fachpersonal, der den Faktor der Ergonomie merklich in den Vordergrund rückt. Die Bedienung von Maschinen und Fördersystemen richtet sich immer mehr an den Bedürfnissen der bedienenden Mitarbeiter aus. Neben einer Steigerung der Arbeitsplatzqualität sorgt diese Entwicklung auch für mehr Sicherheit. Staplerkabinen mit einer guten Rundumsicht verbessern nämlich nicht nur den Komfort, sondern tragen auch maßgeblich dazu bei, Arbeitsunfälle vorzubeugen.

Höhere Volumennutzung durch Schmalganglager

In vielen Gewerbe- und Industriegebieten wird die Erweiterung der Lagerkapazitäten zunehmend zu einer ernstzunehmenden Herausforderung, die innovative Lösungen erfordert. Schmalganglager haben sich in vielen Branchen zu einer günstigen Alternative zum automatisierten Hochlager entwickelt. Als Flurförderzeuge kommen vor allem schlanke Stapler zum Einsatz, die trotz einer kompakten Bauweise problemlos dazu in der Lage sind, die Regalbedienung zu übernehmen. Der besonders geringe Flächenbedarf wird durch beachtliche Regalhöhen von 10 bis 18 Metern erzielt. Um das Optimierungspotenzial voll auszuschöpfen, setzen einige Lager auf eine Kombination aus manuell bedienten Staplern und automatisierten Systemen. Bei beiden Varianten werden mechanische oder elektronische Führungsschienen genutzt, damit der Betrieb des Lagers auch bei höheren Fahrgeschwindigkeiten sicher bleibt.

Ein starker Fokus auf Energie- und ressourcensparende Lösungen

Der Energiebedarf eines Lagers geht zu einem erheblichen Teil auf das Konto der vor Ort genutzten Fahrzeugen sowie der Fördertechnik. In Zeiten rasant steigender Energiepreise entwickelt sich die innerbetriebliche Logistik so schnell zum Kostentreiber. Die Lösung sind Maßnahmen, die die vorhandenen Ressourcen besser nutzen und die Vorteile der Elektrifizierung mit nachhaltigen Energiequellen kombinieren. Insbesondere das Zusammenspiel aus Photovoltaikanlagen und einer akkubetriebenen Flotte aus Förderfahrzeugen birgt viel Potenzial. Grundsätzlich sind jedoch viele Möglichkeiten gegeben, den Energieverbrauch im Hinblick auf eingekaufte Energie zu senken. Die dezentrale Stromerzeugung ist nur eine davon.

Die Zukunft gehört der Robotik

Die Themen KI, maschinelles Lernen und Automatisierung hat die Industrie nicht erst seit gestern auf dem Plan. Dass es sich dabei keinesfalls bloß um einen kurzlebigen Hype handelt, zeigt sich insbesondere auch in der Logistik. Sobald neue Technologien ausgereift und am Markt verfügbar sind, drängen viele Unternehmen darauf, diese möglichst zeitnah in die bestehenden Prozesse und Systemlandschaften zu integrieren. Nur so können Marktvorteile ausgespielt werden. Neue Maßstäbe setzt vor allem die Symbiose aus Robotik und sensorgestützter KI. Eine zentrale Rolle spielen dabei Bilderfassungsverfahren sowie smarte Steuereinheiten, mit denen sich eine deutliche Effizienzsteigerung in den Prozessabläufen bewerkstelligen lässt. Auch kann der Einsatz von KI beim Ausloten von bisher ungenutzten Optimierungspotenzialen behilflich sein. Von diesem Trend profitieren auch die Anbieter. Allein Hersteller von mobilen Robotiksystemen dürfen laut aktuellen Schätzung bis 2024 mit einem jährlichen  Marktumsatz von rund 300 Milliarden US-Dollar rechnen.